Gelbfieber-Impfung: Wie starke Immunantworten ausgelöst werden
14.05.2025
Forschende zeigen, wie bestimmte Immunzellen durch die Impfung aktiviert werden – ein wichtiger Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Impfstoffe.
14.05.2025
Forschende zeigen, wie bestimmte Immunzellen durch die Impfung aktiviert werden – ein wichtiger Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Impfstoffe.
Die Gelbfieber-Impfung mit dem Lebendimpfstoff YF17D gehört zu den wirksamsten Impfungen überhaupt. Schon eine einzelne Dosis schützt langfristig vor der Krankheit. Weil die Immunantwort dabei so stark und dauerhaft ist, eignet sich dieser Impfstoff besonders gut zur Erforschung effektiver Schutzmechanismen des Immunsystems gegen Virusinfektionen. Allerdings ist noch nicht vollständig verstanden, wie genau dieser Impfstoff eine so außergewöhnlich gute Immunantwort auslöst.
Ein Team um die Immunologin Anne Krug, Professorin am Biomedizinischen Centrum der LMU, hat in Zusammenarbeit mit Professor Simon Rothenfußer am LMU Klinikum nun untersucht, wie bestimmte Immunzellen – sogenannte dendritische Zellen (DCs) und Monozyten – auf die Impfung reagieren. Dazu wurden bei über 200 gesunden Erwachsenen verschiedene DC- und Monozyten-Zelltypen aus dem Blut vor und nach der Impfung analysiert. Nach der Impfung zeigten viele dieser Immunzellen eine typische Aktivierung durch sogenannte Interferone – Botenstoffe, die bei der Virusabwehr eine große Rolle spielen.
Besonders auffällig war das Zelloberflächenmolekül SIGLEC-1, das innerhalb einer Woche nach der Impfung bei bestimmten Zelltypen verstärkt auftrat und mit einer schnellen Bildung schützender Antikörper gegen das Gelbfiebervirus in Verbindung stand. „Unsere Studie liefert neue Erkenntnisse darüber, wie genau das Immunsystem auf eine sehr wirksame Impfung reagiert“, sagt Krug. „Das kann helfen, neue Impfstoffe zu entwickeln, die schnell Schutz bieten – etwa bei neu auftretenden Epidemien. Außerdem könnte SIGLEC-1 künftig als nützlicher Biomarker in Impfstudien dienen.“